Streit an Schulen kann schnell in körperliche Gewalt ausarten. Damit es gar nicht erst so weit kommt, bietet das JRK eine Ausbildung in der Streitschlichtung an. Das JRK qualifiziert Lehrkräfte und Schulsaozialarbeiter:innen, welche dann Schüler:innen ausbilden. Sie lernen, wie mensch sich in Konfliktsituationen richtig verhält, sorgen dafür, dass es gar nicht erst zu Gewalt kommt und suchen gemeinsam mit den Streitenden nach Lösungen.
Bei der Streitschlichtung geht es nicht darum, Standpauken zu halten. Es lässt sich einfacher auf Augenhöhe reden. Deshalb sind die Streitschlichtenden Schüler*innen, die anderen Schüler*innen in brenzligen Situationen helfen. Sie laden die beiden streitenden Parteien zu einem Schlichtungsgespräch ein. Zu Beginn werden die Regeln der Streitschlichtung klargemacht. Das Ziel heißt: Gemeinsam eine Lösung finden.
Um das zu gewährleisten, sind die Streitschlichtenden neutral. Eine weitere Grundregel: Jede*r darf die eigene Meinung sagen und ausreden. Sind die Regeln geklärt, geht es darum, den Grund des Streits herauszufinden und schriftlich festzuhalten. Die beiden Streitparteien erzählen nacheinander ihre Sicht der Dinge. Die Schlichtenden notieren das Gesagte und fassen es dann mit eigenen Worten zusammen.
Nach der „Bestandsaufnahme“ suchen die beiden Streitparteien gemeinsam mit den Streitschlichter*innen nach Lösungsmöglichkeiten. Es werden Vorschläge gemacht, die zunächst nicht bewertet werden. Abschließend wird geklärt, worauf sich die Streitenden einlassen können. Beispielsweise erklären sie sich bereit, einander aus dem Weg zu gehen oder gegenseitige Provokationen zu vermeiden. Dieses Abkommen wird dann schriftlich festgehalten.
Wer sich als JRK-Streitschlichter*in qualifizieren will, durchläuft eine entsprechende Ausbildung. Beispielsweise lernt man, auf andere Leute zuzugehen, sich in jemand anders einzufühlen oder Verantwortung zu übernehmen. Das heißt auch, Geduld zu üben, wenn es nicht sofort zu einem Ergebnis kommt. Denn nur so können Konflikte unter Mitschüler*innen geschlichtet werden.
In der Regel wird auf Beschluss der Schulkonferenz das Streitschlichtungs-Projekt in der Schule eingeführt. Die Ausbildung übernehmen meist in Streitschlichtung geschulte Lehrkräfte oder Schulsozialarbeiter*innen, die beim Jugendrotkreuz dafür gecoacht wurden. Dabei stehen Basics zu Konflikten, Vermittlungstechniken, Grundregeln und Strategien zur Schlichtung auf dem Programm.
Eines gleich vorneweg: Unsere Fortbildungen sind geprägt von der im JRK üblichen Jugendverbandsarbeit und setzen überwiegend auf spielerische Elemente und persönlichen Erfahrungen. Erlebnispdagogische Elemente und Rollenspiele sind hierbei von besonderer Bedeutung.
Wir bieten Lehrkräften sowie Schulsozialarbeiter*innen vorwiegend der Sekundarstufen eine speziell zugeschnittene Fortbildung an, die sie befähigt, als Teamende in ihrer eigenen Schule das Konfliktlösungs- und Mediationstraining zu realisieren, so dass die Schüler*innen danach als JRK-Streitschlichtende tätig werden können. Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen der Primarstufe können ebenfalls an der Fortbildung teilnehmen, sollten sich aber bewusst sein, dass manche Inhalte dem Alter und Entwicklungsstand ihrer Schüler*innen angepasst werden müssen. Die Dauer der Fortbildung beträgt 2 x 3 Tage innerhalb eines (Schul-) Jahres und wird von Referent*innen des Jugendrotkreuzes geleitet und durchgeführt.
Wir empfehlen die Teilnahme als Schulteam.
Gewaltscreening
Streitschlichtenden-Ausbildung
Life skills
Lebensentwürfe
Grenzen des Modells
Termine für die Lehrkräfteftefortbildungen sowie die Anmeldeunterlagen finden Sie hier.
Eine Kurzinformation zur Streitschlichtung für Schulen gibt es hier.
Auf Wunsch der bisherigen Teilnehmenden der Lehrkräftefortbildungen bieten wir ein Vertiefungsmodul an. Dieses beschäftigt sich mit der Mediation in größeren Gruppen. Termine und Anmeldeunterlagen finden Sie hier.
Hier gibt es einen Artikel zum Thema Streitschlichtung.
0711/5505-172
JRK-Schularbeit (Schulsanitätsdienst, Streitschlichtung, Veranstaltungen), Notfalldarstellung